Dienstag, 27. Dezember 2011

Nicht nur das Jahr neigt sich dem Ende zu...


...auch meine Karriere als Blog-Autor im Rahmen der Vorlesung zum Thema Informationsgesellschaft, -ethik und -politik an der HTW Chur findet seinen Abschluss.

Es gab vieles zu entdecken und noch mehr zu recherchieren, eine intensive aber sehr spannende Zeit geht jetzt langsam zu Ende. Durch die intensivere Auseinandersetzung mit der Politik und im Speziellen der Benutzung von Social Media durch Politiker konnte ich mir eine fundierte Meinung bilden. Unterhaltsam waren vor allem die Nationalratswahl vom 23. Oktober und die damit verbunden Meinungsäusserungen. Nur hat sich leider nie eine wirklich argumentative und fundierte Diskussion entwickelt. Ich werde aber mit Interesse die weiteren Entwicklungen in diesem Bereich verfolgen und bin gespannt, ob sich weitere Parlamentarier in den nächsten Jahren mit diesen neuen Möglichkeiten anfreunden können und diese für ihre Zwecke zu nutzen wissen. Mittlerweile haben wir ja sogar schon einen Bundesrat, der einen persönlichen Account auf Twitter hat. Vielleicht kann Herr Berset durch aktive Nutzung dieses Kanals die Chancen und Möglichkeiten einem grösseren Publikum bekannt machen und so die Popularität des Microblogging-Dienstes erhöhen. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall.

Zum Schluss möchte ich noch kurz auf einen Zwischenfall während der Bundesratswahl vom 14. Dezember zurück kommen. Damals hat der Nationalrat und Stimmenzähler Andrea Caroni schon vor der Bekanntgabe der Wahlresultate mit einem Tweet verkündet, dass Eveline Widmer-Schlumpf wieder gewählt sei. Schönheitsfehler an der ganzen Sache, es war ein Fake-Account. Dies hat nun einerseits die FDP dazu veranlasst, per Twitter eine Richtigstellung zu vermelden, andererseits aber auch Andrea Caroni einen eigenen Account zu eröffnen.

Bleibt zu hoffen, dass weitere Nationalräte seinem Beispiel folgen und ebenfalls einen Account eröffnen und sich so mitteilen. Am besten noch bevor sich jemand einen Scherz mit ihnen unter falschem Namen erlaubt.

Einige lustige Beispiele für Scherze mit PolitikIm Jahr 2009 wurden bereits andere berühmte Politiker und durch andere Aktionen berühmt gewordene Personen mittels falschem Facebook-Account parodiert:er und angeblichen Facebook-Profilen gibt es genügend. Jüngstes Opfer im Rahmen der Kreditaffäre ist der deutsche Bundespräsident Christian Wulff. Unbedingt ansehen!

Es gibt weitere Beispiele aus dem Jahr 2009 mit bekannten Politikern. Viel Spass bei der Ansicht dieser nicht ganz ernst gemeinten Facebook-Profile:


Mittwoch, 14. Dezember 2011

Willkommen im Bundesrat, Herr Berset


Ein spannender Morgen geht langsam in den Nachmittag über und die ganze Schweiz diskutiert über den neu gewählten Bundesrat Alain Berset und den erneuten Misserfolg der SVP. Auch auf Twitter herrschte den ganzen Morgen über Hochbetrieb. Für einmal war es ein richtiges Vergnügen im Minutentakt auf den 'x neue Tweets'-Button zu klicken.


Nicht nur die Politiker, auch die Medien und verschiedene Privatpersonen und Blogger haben sich eifrig zu Wort gemeldet. Für einmal ging es primär um die Verbreitung von neuen Informationen und Resultaten und weniger ums Politisieren. Von Lukas Reimann haben wir schon früh morgens erfahren, dass er guten Mutes ist:




Auch Natalie Rickli hat sich schon früh zu Wort gemeldet und im Nachhinein unerfüllte Hoffnungen gehegt:




Ein wenig überraschend sind für mich die vielen Tweets gewesen, in denen die Politiker schon vor Stimmenabgabe mitgeteilt haben, welchen Kandidaten sie wählen wollen:





Von Matthias Aebischer bekommen wir sogar einen handschriftlich ausgefüllten Wahlzettel zu sehen:















Und auch Lukas Reimann hat und schon vorab verraten, für wen er seine Stimme abgeben wird:


















Aber auch sonst sind wieder interessante Statements zu finden. So hat sich einmal mehr Natalie Rickli zu Wort gemeldet. Zuerst mit diesem Tweet:






Und später dann mit der Reaktion darauf:





Und schlussendlich sind natürlich auch Glückwünsche und Sympathiebekundungen zu finden:






Und auch der schon fast hoffnungslose Versuch, Ueli Maurer als Bundespräsidenten gegen Eveline Widmer-Schlumpf ins Rennen zu schicken, blieb nicht lange unkommentiert:




Alles in allem war es wirklich spannend, die Bundesratswahl nicht im TV zu verfolgen, sondern lediglich per Twitter auf dem Laufenden zu bleiben. Bereits Sekunden nach Bekanntgabe der Ergebnisse waren diese auch schon auf Twitter zu sehen. Ebenso wurde die Wikipedia-Seite zur Bundesratswahl quasi in Realtime aktualisiert. Heute hat sich für einmal gezeigt, dass soziale Medien ein durchaus probates Mittel zur Diffusion von Neuigkeiten und Insider-Informationen sind. Für mich hat sich klar gezeigt, dass solche Mitteilungen die klassische Berichterstattung von Fernsehen und Radio um ein belebendes Element erweitern.

Freitag, 9. Dezember 2011

Adieu Parlamentswahl, Hallo Bundesratswahl

Das Parlament vereidigt, die Bundesratswahl in Sichtweite. Bald darf sich der Schweizer Bürger freuen, wir verfügen wieder über eine komplette Regierung. Spätestens nach der Gesamterneuerungswahl des Bundesrats wird das Thema Wahl, sei es Parlament oder Bundesrat, eine Weile begraben. Zeit also für die Politiker ihre Wahlversprechen zu brechen, Bündnerfleisch zu verunglimpfen oder die Kräfte auf die wirklich wichtigen Sachen zu fokussieren: Politisieren auf Social Media Plattformen! Hmm, da war doch was? Ach ja, Social Media wird ja so gut wie gar nicht verwendet...


Nun gut, da die momentanen Bundesräte und die aktuellen Kandidaten nicht in nennenswerter Menge auf sozialen Plattformen aktiv sind (siehe letzten Post), hat die Redaktion von 20min zwei andere, polarisierende Spitzenpolitiker der SVP und deren Aktivität auf Facebook durchleuchtet. So musste ein armer Redakteur sämtliche Facebook-Freunde von Toni Brunner und Christoph Mörgeli durchgehen, zusammengezählt immerhin 9829 an der Zahl, um falsche Freunde aufzuspüren. Natürlich mit skandalösen Folgen, die Politiker sind mit Neonazis befreundet oder mit Leuten, die offen mit der nationalistisch orientierten NPD sympathisieren! Ungeheuerlich denken die einen, alles halb so schlimm die anderen. Trocken auf jeden Fall die Reaktion von Toni Brunner: „Ich habe schlicht zu wenig Zeit, alle Anfragen zu durchleuchten.“ Trotzdem ist die Tatsache, dass die Politiker mit solchen Leuten virtuell befreundet sind, nicht ganz unproblematisch, wie auch im Artikel zu lesen ist. Trotzdem, zu den Akten mit diesem Thema, es gibt wichtigeres.


Ansonsten gibt es momentan nicht viel zu berichten was Politiker und soziale Plattformen betrifft. Auf Twitter hat die Aktivität wieder zugenommen, mehr als belanglose Statements aus dem Alltag und die Übermittlung des Treueschwurs, der bei der Vereidigung geleistet wurde, sind nicht zu finden.




Auf was ich mich persönlich aber freue, ist der nächste Mittwoch. Bin gespannt, ob die Follower und Freunde auch direkt von den Politikern via Twitter und Facebook auf dem Laufenden gehalten wird und ob wir so vielleicht sogar in den Genuss einiger Insider-Information kommen. Wir werden es sehen…