Was haben die Kandidatinnen und Kandidaten am Sonntag wohl
gezittert und gehofft als im Halbstundentakt die Meldungen über Stimmen, Sitze
und Tendenzen aktualisiert wurden. Auf
der einen Seite klare Stimmenverteilungen und wenig überraschende Resultate, an
anderen Orten hauchdünne Ergebnisse, wo eine
einzige Stimme den Unterschied machte.
Mittlerweile sind die Resultate ausgezählt und alle
Kandidierenden wissen, ob sie die nächsten vier Jahre nun im Nationalrat
verbringen dürfen. Einzig bei den Ständeratswahlen sind in einigen Kantonen
weitere Wahlgänge vonnöten.
Wie hat sich der Wahltag aber auf Social Media-Plattformen
abgespielt? Kurz und knapp, gar nicht. Sollte aber auch nicht weiter überraschen, die
Kandidaten sind ja traditionell auf Parteiveranstaltungen anzutreffen, um dort
auf die Resultate anzustossen oder um gemeinsam Wunden zu lecken.
Erst nach Bekanntgabe der Resultate laufen die virtuellen
Drähte bei den neu gewählten Parlamentsmitgliedern heiss. Auf Facebook und
Twitter können sie sich kaum retten vor Glückwünschen. Der mit einem guten
Resultat neu gewählte Cédric
Wermuth lässt die Community an seiner Freude teilhaben.
Auch der für Appenzell Ausserrhoden gewählte Andrea Caroni äussert
sich überaus glücklich.
Der mit 24 Jahren jüngste neu gewählte Nationalrat Matthias
Reynard teilt zwar nicht seine Freude über die Wahl, aber immerhin dürfen wir
seine Fotos von
seiner Reise nach Südamerika im Jahr 2006 anschauen.
Nun ist der ganze Wirbel also wieder für 4 Jahre vorbei, die
Plakate werden (hoffentlich bald) abgenommen, spezielle Rubriken auf den
Webseiten der Zeitungen entfernt und Possen wie die über die Entführung
des Maskottchens der SVP bringen keine Gemüter mehr in Wallung. Wer weiss, ob in vier Jahren Social Media
mehr Einfluss auf die Wahlergebnisse hat. Zumindest mein persönlicher Eindruck,
dass Social Media im Wahlkampf keine grosse Rolle gespielt hat, wird heute von 20min
online bestätigt und bestärkt diejenigen, die dem traditionellen Wahlkampf
mehr Bedeutung zugemessen haben.